Britische Forscher analysierten Gehirnscans aus einer großen Datenbank und stellten fest, dass die Gehirne von Menschen während der Pandemiejahre 2021 und 2022 Anzeichen von Alterung, einschließlich Schrumpfung, aufwiesen. Die in Nature Communications veröffentlichte Studie ergab außerdem, dass Personen, die sich mit COVID-19 infiziert hatten, Defizite in bestimmten kognitiven Fähigkeiten wie Verarbeitungsgeschwindigkeit und geistiger Flexibilität zeigten. Der Alterungseffekt war bei Männern und Personen aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen am stärksten ausgeprägt. Die Forscher stellten eine Beschleunigung der Alterung um 5,5 Monate im Zusammenhang mit der Pandemie fest, mit einem geringen Unterschied von etwa 2,5 Monaten zwischen Männern und Frauen. Der genaue Grund für diesen Unterschied ist unbekannt, könnte aber damit zusammenhängen, dass Männer stärker von bestimmten Arten von Stress oder gesundheitlichen Herausforderungen betroffen sind. Die Studie legt nahe, dass die kumulativen Erfahrungen der Pandemie, einschließlich psychischem Stress, sozialer Isolation und Störungen des täglichen Lebens, zu den beobachteten Veränderungen der Gehirnalterung beitrugen. Die Forscher fanden keine kognitiven Defizite bei Personen, die nicht mit COVID-19 infiziert waren, obwohl sie strukturelle Alterungserscheinungen zeigten. Die Ergebnisse der Studie könnten Aufschluss über Zustände wie Long Covid und chronische Müdigkeit geben, es ist jedoch unklar, ob die beobachteten Gehirnveränderungen zu spürbaren Auswirkungen auf die Gehirnfunktion führen werden. Die Studie unterstreicht, dass die Gehirngesundheit nicht nur durch Krankheit, sondern auch durch breitere Lebenserfahrungen geprägt wird. Insgesamt scheint die Pandemie Spuren im Gehirn der Menschen hinterlassen zu haben, auch ohne Infektion.
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COVID Pandemic Aged Brains By an Average of 5.5 Months, Study Finds
