Einem Bericht einer Untersuchung des US-Kongresses zufolge birgt das Gefängnis Shijiazhuang in der chinesischen Provinz Hebei ein Geheimnis: Es spielt eine Schlüsselrolle im globalen Fentanyl-Schmuggel. Das Gefängnis besaß eine Chemiefirma namens Yafeng, die über englischsprachige Webseiten Fentanylprodukte an Amerikaner verkaufte. Obwohl China strenge Gesetze gegen die Herstellung und den Verkauf von Fentanyl erlassen hat, bleibt das Land der weltweit größte Produzent von Fentanyl und den chemischen Vorstufen zur Herstellung des Medikaments. In den letzten zehn Jahren starben über 450.000 Amerikaner an Überdosierungen im Zusammenhang mit Fentanyl. US-Ermittler sprechen von mehr als nur passiver Mittäterschaft der chinesischen Regierung in der Fentanyl-Krise, doch Peking bestreitet jegliche Beteiligung. Der Fall Yafeng zeigt, wie China seine chemische Industrie illegale Verkäufe an ausländische Kunden ermöglicht, während es gleichzeitig den Zugang im Inland blockiert und strenge Gesetze gegen den Drogenhandel innerhalb des Landes durchsetzt. US-Sicherheitsbeamte bezeichnen die chinesische Zusammenarbeit im Kampf gegen Drogen als anhaltend schlecht, und das Land bleibe der Stützpunkt globaler krimineller Organisationen, die Milliarden für Fentanyl-Schmuggler waschen. Die Entscheidung der chinesischen Regierung, nicht gegen den Fentanyl-Schmuggel vorzugehen, könnte von einigen Beamten als stillschweigende Unterstützung gewertet werden. Die USA haben Zölle auf chinesische Importe erhoben, um Peking zum Handeln zu drängen, aber es ist unklar, ob dieser Ansatz effektiv sein wird. Um effektiv reagieren zu können, benötigen die USA ein klareres Bild der chinesischen Fentanyl-Unterwelt, und die Aktivitäten des Gefängnisses Shijiazhuang sind eine überzeugende Fallstudie.
propublica.org
Fentanyl Pipeline: How a Chinese Prison Helped Fuel a Deadly Drug Crisis in the United States
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