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Sinkende Zinssätze und Kreditreallokation: Lehren aus dem allgemeinen Gleichgewicht

Wir zeigen, dass in einem kanonischen Modell mit heterogenen Unternehmern, Finanzierungsbeschränkungen und einer unvollkommen elastischen Kapitalangebot ein Rückgang des Zinssatzes einen zweideutigen Effekt auf die gesamtwirtschaftliche Aktivität hat. In partieller Gleichgewichtsanalyse erhöht ein niedrigerer Zinssatz die gesamte Investition sowohl durch die Lockerung von Finanzierungsbeschränkungen als auch durch die Anregung relativ weniger produktiver Unternehmer zu investieren. In allgemeiner Gleichgewichtsanalyse jedoch führt diese höhere Nachfrage nach Kapital zu einer Erhöhung seines Preises und verdrängt die Investitionen von produktiveren Unternehmern. Wenn dieser Reallokationseffekt stark genug ist, reduziert ein Rückgang des Zinssatzes die gesamte Produktion. Eine numerische Exploration des Modells legt nahe, dass dieser Reallokationseffekt quantitativ signifikant ist und - als Reaktion auf anhaltende Änderungen des Zinssatzes - stärker ist als der traditionelle Bilanzkanal. Wir liefern Beweise für den Reallokationseffekt anhand von US-Firmendaten auf Ebene der Einzelfirmen.
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Falling interest rates and credit reallocation: lessons from general equilibrium
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